Dezember 2024
Identity Systems Germany in Japan eröffnet
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in Deutschland einige der weltweit ersten Beispiele für das, was später als Corporate Design bekannt wurde. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs knüpfte Westdeutschland an die wegweisenden Gestaltungsprinzipien der Vergangenheit an. Die HfG Ulm sowie eine Reihe junger Gestalter prägten Anfang der 1960er Jahre ein neues Verständnis von Systemgestaltung. Es entstanden Erscheinungsbilder für die Lufthansa, die Olympischen Spiele 1972 in München und viele andere Unternehmen, Institutionen und Veranstaltungen. Das wirtschaftlich prosperierende und zur Demokratie zurückgekehrte Land zeigte sein verändertes Selbstverständnis mit systematisch entwickelten Gestaltungslösungen, die den Alltag visuell prägten.
Die Ausstellung »Identity Systems Germany«, die am 24. Oktober 2024 in der kyoto ddd gallery eröffnete, zeigt Arbeiten aus der »A5 Collection Düsseldorf«. Die seit 2009 aufgebaute Sammlung zur Geschichte des Grafikdesigns ist in unserem Studio beheimatet. In der Ausstellung sind ausgewählte Plakate zu sehen, die Corporate-Design-Projekte dokumentieren und den Einsatz visueller Identitäten veranschaulichen. Zu den weiteren Exponaten gehören seltene Design-Manuals, einzigartige Originaldokumente, Konzeptzeichnungen und Druckmuster, die die hohe Qualität der damaligen Designarbeit belegen. Im Fokus stehen Arbeiten von renommierten Gestaltern wie Otl Aicher, Anton Stankowski, Helmut Schmid und Rolf Müller, deren Beiträge die visuelle und kulturelle Identität Westdeutschlands nachhaltig formten. Die Ausstellung wurde von Vista unter der Leitung von Katharina Sussek und Jens Müller kuratiert und gestaltet. »Identity Systems Germany« bietet einen fundierten Einblick in die Bedeutung von Design als Spiegel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Dynamiken. Weitere Stationen sind in Planung.